Blauburgunder / Pinot Noir

Die internationale rote Rebsorte Pinot Noir wird auch Blauburgunder genannt.

«Die beste rote Rebsorte»: Diese Behauptung mag als Geschmackssache taxiert werden, tatsächlich aber ist sortenrein vinifizierter Pinot Noir in seinen besten Ausformungen wie im Burgund kaum zu überbieten. Den Spitzenburgundern geht es wie den besten Bordeaux: Sie wurden zwar oft kopiert, aber nie erreicht. In der Schweiz heisst die Sorte seit langem Blauburgunder.

Pinot Noir entstand wahrscheinlich durch eine spontane Kreuzung vor mehr als 2000 Jahren. Anfänglich kristallisierte sich im Burgund eine Familie namens Noirien heraus; im 14. Jahrhundert tauchte in Urkunden Pinot Noir auf. Der Name dürfte von «pin» abgeleitet worden sein, weil die Form der Traube oft einem Kieferzapfen ähnelt. 

Damals stritten sich Adel und Klerus bereits um die Weine aus dem Burgund. Der Grund war die erfolgreiche Arbeit der Zisterzienser. Gegründet 1098 im Kloster Cîteaux im Burgund, wurde dieser Orden rasch ein Hort landwirtschaftlicher Experten. Die Mönche ummauerten 1336 bei Vougeot einige Rebparzellen. So entstand der erste Clos, die erste Einfriedung. Bald stellten die Mönche fest, dass die Reben nicht überall gleich viele und gleich gute Erträge lieferten. So wurden Terroirs und Crus entdeckt – und damit die unglaubliche Vielfalt der Weine im Burgund, sodass man vor lauter Etiketten fast den Verstand verliert. Längst ist Pinot Noir eine Weltsorte – kapriziös und schwierig in den Ansprüchen, grandios im Glas. 

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