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Der französische Weinbaubereich Médoc gehört zur Region Bordeaux und liegt auf einer Halbinsel zwischen der Gironde und dem Atlantik. Der Name des Anbaugebiets steht wörtlich übersetzt für «mittleres Land». Auf einem 70 Kilometer langen Streifen erstrecken sich die Anbaugebiete über eine Breite von 5 bis 10 Kilometer – mehr als 10 000 Hektar Fläche werden hier am Ufer der Gironde für die Kultivierung von Wein genutzt.
Das Anbaugebiet Médoc wird in die beiden regionalen Bereiche Bas-Médoc und Haut-Médoc unterteilt. Die Appellation gilt dabei für die meisten Gebiete, wird aber überwiegend im Bas-Médoc auch so bezeichnet. Darüber hinaus sind sechs innerhalb des Haut-Médoc gelegene kommunale Appellationen mit einer Fläche von rund 16 000 Hektar Rebfläche Teil des Anbaugebiets. Als eine der bekanntesten Gegenden der Region Bordelais hat sich das Médoc unter Weinkennern einen Namen als eines der besten Gebiete für die Kultivierung von Rotwein gemacht.
Die Geschichte des Weinanbaus im Médoc reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, es handelt sich aufgrund der sumpfigen Böden um eine vergleichsweise junge Weinregion. Mit der Expertise der Holländer gelang es schliesslich, den Sumpf trockenzulegen und somit für die Kultivierung von Wein nutzbar zu machen. Dieser Trockenlegung hat die Region Médoc auch den Spitznamen «La Petite Hollande» zu verdanken. Der Ruf als hervorragende Weinregion sprach sich schnell herum, sodass zahlreiche Weingüter mit beeindruckenden Anwesen gegründet wurden.
Im Jahr 1855 wurde die berühmte Klassifizierung von Bordeaux im Médoc vorgenommen. Im Zuge dieser Klassifizierung wurden 61 von insgesamt mehr als 4000 Châteaus aufgrund ihrer herausragenden Qualität in eine Liste aufgenommen. Diese ist bis heute gültig und enthält mit Ausnahme einer einzigen Kellerei der Appellation Graves (Château Haut-Brion) nur Weingüter des Médoc. Die Châteaus wurden in der Liste in fünf Klassen eingeteilt, wobei die Anordnung innerhalb der Klassen auf dem Durchschnittspreis basierte. Auf Platz eins der Liste stand das Château Lafite-Rothschild.
Im Médoc am Ufer der Gironde geben die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot den Ton an. Diese werden in Cuvées zu Rotweinen gekeltert, wobei das Verhältnis der Sorten von Weingut zu Weingut und von Region zu Region unterschiedlich ausfällt. Zudem sind auch die Reben Malbec und Petit Verdot zugelassen.
Rotwein aus Bordeaux wird meist durch eine langjährige Reifung zur Erlangung der vollen Reife charakterisiert. In den letzten Jahren geht der Trend der Winzer aber vermehrt zu jüngeren Weinen, die schneller trinkreif sind. Insbesondere jenseits der klassifizierten Weingüter wird dabei mit höheren Anteilen an Merlot gearbeitet, wodurch die Weine früher gekeltert werden und leichter sind.
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Land: Frankreich
Rebfläche: 10’000 Hektaren