Firmengeschenke 2024/2025
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Mit rund 1 Million Hektar besitzt Spanien die grösste Rebbaufläche der Welt. Diese enorme Fläche widerspiegelt sich aber nicht in der Weinproduktion. Diese liegt mit ca. 37 Mio. Hektoliter hinter Frankreich und Italien. Karge Böden und ein sehr trockenes Klima im Landesinnern sind die Hauptgründe dafür.
Der spanische Weinbau hat eine ebenso turbulente Zeit hinter sich wie die spanische Geschichte selbst. Umso erstaunlicher ist es, in welchem Tempo Spanien aufgeholt hat und sich in den letzten Jahrzehnten weltweit einen Namen als Weinbauland verschaffen konnte.
Gewaltige Investitionen in Weinberge, vor allem aber in moderne Vinifikationsanlagen führten zu schnellen Qualitätsverbesserungen und schliesslich zu einem Weinstil, bei dem die sortenspezifische Frucht, Eleganz und die ausgewogene Struktur den Wein prägen und nicht wie früher der hohe Alkoholgehalt. Dass die Weine trotz dieser Ausrichtung auf den internationalen Geschmack ihre Authentizität bewahren konnten, liegt an den Sorten. Mit über 600 Traubensorten (wobei 80 Prozent der Anbaufläche mit 20 Sorten bepflanzt sind) besitzt Spanien eine enorme Vielfältigkeit an verschiedenen Weintypen.
Tempranillo (auch Tinta del País, Tinto Fino, Cencibel oder Ull de Llebre genannt) gilt in Spanien sicherlich als Königin der roten Sorten. Die Beere ist dunkelrot, kompakt und reift, wie der Name schon andeutet, «temprano» (früh), sehr früh. Typisch ist der duftige, fruchtbetonte Charakter der Weine sowie ihr grosses Reifepotenzial im Holz. Die Tannine zeichnen sich durch eine elegante Weichheit und Süsse aus. So können reine Tempranillos, im Gegensatz zu Cabernet Sauvignon, schon als Jungweine mit höchstem Genuss getrunken werden, obwohl ihre Stärke zweifellos im Barriqueausbau erst richtig zur Geltung kommt. Traditionell wurden sie im Verschnitt durch andere Sorten abgerundet.
Klimatisch lässt sich die iberische Halbinsel in vier Zonen aufteilen: Der atlantische Einfluss im Westen, das Mittelmeerklima im Osten, das fast nordafrikanische Klima im Süden und die kontinentale Zone im Landesinnern (Madrid, Valladolid, La Mancha) mit langen, kalten Wintern und heissen, trockenen Sommern.
Die für den Weinanbau am besten geeigneten Gebiete in Spanien – entsprechend der AOC in Frankreich – haben eine eigene kontrollierte Herkunftsbezeichnung: Denominación de Origen (DO). Mittlerweile sind es 78 Gebiete. Jedem DO-Gebiet steht ein Consejo Regulador, ein Kontrollausschuss, vor. Er ist eine Art Vorstand des Weinbauverbandes und regelt weinbauliche Grundfragen. So bestimmt er die geografischen Grenzen der Region und die Flächen, auf denen DO-Weinbau betrieben werden darf. Er legt Rebsorten, Erntehöchstmengen sowie Normen für Anbau und Kellertechnik fest und überprüft die Weinqualitäten.
Seit 1991 trägt das Qualitätsweingebiet Rioja den Sonderstatus einer Denominación de Origen Calificada (DOCa), die Gebiete mit einem besonders hohen Qualitätsniveau und bedeutender Tradition auszeichnet. Als einziges Gebiet Spaniens untersteht die DOCa Rioja besonders strikten gesetzlichen Vorschriften, die den Fassweinverkauf an Händler oder gebietsfremde Abfüller verbieten sowie eine totale Ernteüberwachung vorsehen.
Theoretisch wären auch Gebiete wie die DO Jerez und die DO Ribera del Duero in den Stand gesetzt, diesen Status zu beanspruchen. Viele Erzeuger stehen jedoch der DOCa wegen ihres engen Gesetzeskorsetts mit Misstrauen gegenüber.
Alle Weine, die unter den festgelegten Lagerzeiten liegen, laufen in den Qualitätsweingebieten unter der Bezeichnung «Joven» (Jungwein).
Ein Wein, der mindestens zwei Jahre gelagert werden muss, davon mindestens sechs Monate in Eichenfässern («Barricas» à 225 l). In bestimmten Gebieten (so u. a. auch Rioja und Ribera del Duero) beträgt der minimale Fassausbau zwölf Monate.
Rotweine müssen mindestens drei Jahre gelagert werden, davon mind. ein Jahr im Eichenfass. Rosé- und Weissweine müssen mindestens zwei Jahre gelagert werden, davon mind. sechs Monate im Eichenfass.
Rotweine müssen mindestens fünf Jahre gelagert werden, davon mind. zwei Jahre im Eichenfass. Rosé- und Weissweine müssen mindestens vier Jahre gelagert werden, davon mind. sechs Monate im Eichenfass.
Die Qualitätsstufe Vino de Pago ist die höchste Klassifizierung für Wein und wird seit 2003 als eigener Bereich wie eine DO vermarktet. Diese Weine sind jeweils im Alleinbesitz eines Weingutes. Die Bedingungen für den Vino-de-Pago-Status muss von jeder autonomen Region Spaniens selbst festgelegt werden.
Rebfläche: 1’000’000 Hektaren
Produktionsmenge: 37’000’000 Hektoliter